Alle guten Dinge sind drei
Bereits Pablo Picasso protzte: „Gebt mir ein Museum und ich werde es füllen.“ – was einer der berühmtesten Maler der Welt konnte, kann eine der schönsten Regionen Österreichs schon lange – ja, unsere Museen stecken voller eindrucksvoller Tatsachen. Hier sind Natur und die mit ihr lebenden Menschen gleichermaßen die Künstler. Die Museumswelten Hohen Tauern bestehen aus drei Museen, die sich jeweils mit Geschichtlichem und der unmittelbaren Umgebung auseinandersetzen. So gibt es im Felberturmmuseum die glanzvollen und schattigen Seiten des Saumhandels zu erfahren, im Keltendorf Stoanabichl kann man durch den Nachbau eines über 2000 Jahre alten Dorfes spazieren und im Noriker Pferdemuseum dreht sich alles um die ausdauernde und gutmütige Pferderasse Noriker.
Der Felberturm wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert errichtet und verdankt seinen Namen dem Ministerialengeschlecht der Felber und diente dem Herren von Velm als Wohnort und Wehrturm. Im Jahre 1415 wurde der Turm Eigentum der Salzburger Erzbischöfe und im Zuge dessen wurde dieser in einen "Diensttroadkasten" umgewandelt. 1812 wurde das einzigartige Gebäude mit Fischgrätenmauerwerk durch die bayrische Landesregierung versteigert und gelangte dadurch in Privatbesitz und schlussendlich in Gemeindebesitz. Im 19. Jahrhundert verfiel der Turm langsam und erst 1963 wurde er wieder renoviert und in Stand gesetzt, sodass daraus ein Heimatmuseum wurde. Im Jahr 2021 wurde das Felberturm Museum generalsaniert und beschäftigt sich nun ganz speziell mit dem Thema "Saumhandel" und dem Leben der "Samer", also der Saumhändler aus vergangenen Zeiten. Im Außenbereich findet man regionaltypsiche Bauwerke, wie ein Schulhaus aus dem Jahr 1609. Zusätzlich befinden sich außerhalb des Turms viele weitere interessante Gebäude, wie eine Bauernmühle oder der Troadkasten.
Durch die Neuverlegung der Wasserleitung in Uttendorf wurde im Jahr 1962 ein Gräberfeld aus der Hallstattzeit entdeckt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dann bekannt, dass hier etwa um 1800 vor bis zum 4. Jahrhundert nach Christus die Kelten zu Hause waren. Zwischen 1975 und 1990 fanden regelmäßige Ausgrabungen statt, wobei 467 Gräber gefunden wurden. Aufgrund zahlreicher Grabbeigaben, wie einem Collier aus Bernstein- und Glasperlen, Keramik- und Bronzegefäßen sowie Eisenmessern, konnten die Forscher Einblicke in das Leben der Kelten gewinnen und es wurden sogar Handelsbeziehungen bis nach Deutschland, Italien und Slowenien nachgewiesen. Heute kann man das nachgebaute Dorf besichtigen und die Mystik der Vergangenheit auf sich wirken lassen. Schon der Eingang hat etwas besonderes: Beim Stoanabichl angekommen wartet ein riesiges Holztor auf dich, danach schlängelt sich ein schmaler Pfad hinauf zum Dorf und man findet sich mitten in der Spätantike wieder. Vom Feuerplatz, an welchem die Kelten sich wahrscheinlich zum Essen trafen, bis hin zur "Webmaschine" und zum Brotbackofen findet man dort oben alles und es fühlt sich so an, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Mit dem Nachbau des Keltendorfs am Stoanabichl wurde im Jahr 2001 begonnen. Bis heute wurden das Haupthaus, die Weberei, die Töpferei und das Vorratsgebäude nachgebaut.
Im Norikermuseum dreht sich, wie der Name schon sagt, alles um die Pferderasse Noriker. Die Besucher erwartet eine wahre Welt der Pferde, neben der Naturgeschichte, wird auch die Kulurgeschichte behandelt. Der Name der Pferderasse basiert auf der römischen Provinz Norikum und die Entwicklung zum heutigen Typus musste viele Änderungen durchlaufen. Heutzutage wird in fünf verschiedenen Blutlininen gezüchtet. Die Norikerpferde eignen sich bestens als Fuhr-, Reit- und Saumpferd.